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    Was bedeutet Beschaffungslogistik?

    Die Beschaffungslogistik beschreibt den Ablauf vom Wareneinkaufsprozesses über den Warentransport bis hin zum Eingang der Güter im Wareneingang des Unternehmens. Dabei bezieht sich die Beschaffung auf alle Hilfs-, Roh- und Betriebsstoffe, die das Unternehmen nicht selbst erzeugen kann. Die Beschaffungslogistik bildet demnach die Verbindung von der Distributionslogistik des Lieferanten zur Produktionslogistik des Unternehmens.

    Arten der Beschaffungslogistik 

    Eine gut geplante und gut strukturierte Beschaffungslogistik ist ein entscheidender Faktor für den Unternehmenserfolg. Je nach Bedarf des Unternehmens lassen sich die folgenden 3 Arten der Beschaffung unterscheiden:

    1. Just-in-Time: Beschaffung von Waren, die aktuell benötigt werden und keine Lagerkapazität erfordern.
    2. Produktionssynchronisiert: Die Produktion liefert die Vorgaben, was wie oft benötigt wird. Bei der Beschaffung wird demnach im Voraus geplant, was wann geliefert werden muss, sodass die Kosten für die Lagerhaltung ebenfalls gering sind, da die Waren genau zum benötigten Produktionstermin zur Verfügung stehen.
    3. Beschaffung eines Sicherheitsbestands: Dieser Prozess verfolgt das Ziel, einen zusätzlichen Bestand auf Lager zu haben, um bspw. auf Lieferengpässe reagieren zu können. Diese erhöhte Sicherheit ist jedoch mit höheren Lagerkosten verbunden.

    Aufgaben der Beschaffungslogistik

    Die Beschaffungslogistik gilt als wichtigstes Bindeglied für eine reibungslose Produktion und beginnt mit dem Wareneinkaufsprozess. Beim Wareneinkauf wird sichergestellt, dass nötige Güter vorausschauend eingekauft werden und unterbrechungsfrei für die Produktion zur Verfügung stehen.

    Wichtige Kontrollpunkte beim Wareneinkauf:

    • optimale Terminierung der Lieferung
    • Sicherstellung der Materialqualität
    • Planung der richtigen Liefermenge

    Nach der Beschaffung (Wareneinkauf) werden die Güter an die Logistik übergeben. In der Logistik werden alle nötigen Schritte zum Weitertransport geplant und umgesetzt.

    Die Logistik wird meistens vom Verkäufer der Güter realisiert, kann aber auch vom Käufer geplant und durchgeführt werden. Nach erfolgreichem Transport der Güter werden diese an das Zielunternehmen übergeben.

    Der Wareneingang überprüft nach der Annahme der Ware die Lieferung nach folgenden Punkten:

    • Liefermenge
    • mögliche Schäden oder Qualitätsmängel

    Nach Überprüfung der Lieferung werden mögliche Reklamationen an den Wareneinkauf gemeldet. Bestehen keine Mängel bei der Lieferung, wird diese im Warenwirtschaftssystem verbucht. Die gelieferten Güter werden nun eingelagert oder direkt an die Produktionslogistik übergeben.

    Grundlagen einer erfolgreichen Beschaffungslogistik

    Eine effiziente Beschaffungslogistik erfordert eine exakte strategische Planung, die den Materialfluss als stetigen Prozess betrachtet und für eine optimale Materialversorgung hinsichtlich Menge, Termin und Qualität sorgt. Ziel ist es, die richtige Balance zwischen günstigen Einkaufskonditionen und Lagerkapazitäten zu finden und zugleich die Materialverfügbarkeit zum richtigen Zeitpunkt zu gewährleisten.

    Ein nicht zu unterschätzender Faktor ist hierbei die Auswahl der Lieferanten. Hierbei wird zwischen einer Einzelquellenbeschaffung und einer Mehrquellenbeschaffung unterschieden:

    • Einzelquellenbeschaffung: Beschaffung erfolgt nur von einem Lieferanten
    • Mehrquellenbeschaffung: Mehrere Lieferanten werden für die Beschaffung kontaktiert

    Welche der beiden Optionen die bessere ist, lässt sich nicht pauschal sagen. Meistens profitieren Unternehmen bei der Einzelquellenbeschaffung durch günstigere Preise in Folge größerer Abnahmemengen. Allerdings entsteht dadurch eine hohe Abhängigkeit vom Lieferanten, sodass Lieferengpässe Probleme für die Produktion nach sich ziehen können.

    Die Mehrquellenbeschaffung wird meist vor dem Hintergrund genutzt, Vorteile aus dem Wettbewerb der Lieferanten zu ziehen.